Da nun langsam aber sicher jeder den Winter irgendwie satt hat und sich nach Frühling, zartem Grün und sonnigem Gelb sehnt, lag nichts näher als eine Frühlingsseife in gerade diesen Farben. Ein zarter Duft, eben ein Hauch, sollte dies noch unterstreichen.
Der Duft "Lindenblüte" schien all meine Vorstellungen von so einem zarten Frühlingsseifchen zu vereinen.
Nur leider kommt es oft anders als man denkt und so ganz zart wollte sie dann nicht werden...
Auch viel Lesen im Forum konnte es nicht verhindern...
Der Duft dickte schneller an, als ich swirlen konnte und somit ist die Textur... na sagen wir mal... eher rustikal.
Verseift wurde Kokos, Raps, Palm, Reiskeim, Erdnuss und Rizinus.
Das Grün aus Pigment Grün und Maigrün, sowie Pigment Gelb.
Mein Elternhaus steht neben einer Kirche, in der riesige Lindenbäume standen. Glücklich waren wir darüber nicht wirklich, weil wir uns mit Laub und Blüten irgendwie das ganze Jahr rumschlagen mussten. Und überhaupt wachsen in unserer Gegend sehr viele Linden.
Ein wenig Schmöckern im Netz bringt einiges Interessantes über die Linde zu Tage...
Nämlich, dass es in vielen Orten eine Dorflinde gibt (was ich auch bestätigen kann), die das Zentrum des Ortes bildete und dem Austausch diente... & der Brautschau!
Oder aber das Dorfgericht wurde dort abgehalten, weshalb die Linde auch "Gerichtsbaum" oder "Gerichtslinde" genannt wird.
Für die Germanen und die Slaven war es ein heiliger Baum und nach Kriegen oder (Pest)-epidemien wurden Friedenslinden gepflanzt. Einige gibt wohl noch, denn Linden können bis zu 1000 Jahre alt werden.
Besonders interessant für mich war aber zu erfahren, dass die Linde, besonders aber das Lindenblatt das Symbol des sorbischen Volkes ist.
Da wir ja hier in der Niederlausitz inmitten der Sorben leben und auch Familienmitglieder zur sorbischen Volksgruppe gehören, dachte ich, ich hätte es wissen müssen... Nun, jetzt bin ich schlauer! Und das, wo es soviele interessante Bräuche der Sorben gibt. Na, bald ist ja Ostern und die schönsten Ostereier kommen ja bekanntlich von den Sorben - dann gibts auch ein paar Bilder.
Und als Letztes zur Linde ist natürlich das Gedicht von Wilhelm Müller zu nennen, was mit der allseits bekannten Strophe:
Am Brunnen vor dem Tore,
Da steht ein Lindenbaum:
ich träum´t in seinem Schatten
so manchen süssen Traum...
beginnt und den untrüglichen Namen: "Der Lindenbaum" trägt und als Volkslied Einzug in jedes Musikbuch gefunden hat.
Ach, und die Linde gilt wohl als Baum der Freya, der nordgermanischen Göttin der Liebe und der Ehe, was aber nicht eindeutig belegt ist. Vielleicht sollte ich sie ja so nennen...? Freya gefällt mir und die Vorstellung auch, wenn nur das Parfumöl nicht so zickig wäre...
Frühlings-hoffnungsvolle Grüße, Anke